Monopol Magazin über Franco's Settlers und Daniel Richter


Monopol Magazin 07/2012

Schöner wohnen mit Franco

Fast hätte Daniel Richter vor Franco kapituliert. Zu "weich und konturlos" seien die Züge des Generals, als dass man ihn zeichnen könne, sagte der Künstler - und fertigte stattdessen Collagen nach Fotos des bei seinem Tod 1975 dienstältesten faschistischen Diktators an. Nun soll die Kunst für einen guten Zweck verkauft werden (die vierteilige Edition kostet 1000 Euro, einzelne Siebdrucke je 300 Euro). Grund der Hilfsaktion: Eine Filmdokumentation der Berliner Regisseure Lucía Palacios und Dietmar Post droht in der Postproduktion stecken zu bleiben, 60000 Euro fehlen den Filmemachern. Nicht zuletzt der Rechtsruck in Spanien macht den beiden Grimme-Preisträgern zu schaffen, denn ihr Thema kratzt am Lack der jungen Demokratie: Das Projekt "Die Siedler Francos" dreht sich um eine Reihe künstlicher Dörfer, die im Auftrag Francos in Spanien gebaut wurden. Das Vorhaben, aus dem Land einen autarken Agrarstaat zu machen, scheiterte. Palacios und Post fokussieren auf die 1955 geschaffene Siedlung Llanos del Caudillo, dort sind inzwischen Akten aufgetaucht, die belegen, wie die Siedler von Llanos von faschistischen Funktionären um Erntegewinne gebracht wurden. Die Crowdfunding-Kampagne und der Verkauf der Richter-Collagen finden bis 12. Juli auf www.lanzanos.com/proyectos/loscolonosdelcaudillo statt. jh

Weitere Informationen: www.playloud.org




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